Informations- und Diskussionsabend am 11. Mai in Ulm über die Abschiebungen nach Afghanistan

„Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt.“ (Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland)

Informations- und Diskussionsabend über die Abschiebungen nach Afghanistan
mit Marc Thörner und Wolfgang Grenz
Donnerstag, 11. Mai, 18:30 Uhr
im Gebäude der Volksbank Ulm-Biberach am Olgaplatz, 89073 Ulm
Eintritt frei

Veranstalter:
Ulmer Stiftung Menschenrechtsbildung, Flüchtlingsrat Ulm/Alb-Donau-Kreis e. V.,
Amnesty International Ulm/Neu-Ulm und Förderverein des Behandlungszentrums für
Folteropfer Ulm e. V.

„Die Bedrohungslage für Zivilisten hat sich in Afghanistan nicht wesentlich geändert.“
So erklärte das Bundesinnenministerium die im Dezember 2016 begonnene Praxis, Menschen aus Afghanistan, deren Asylanträge abgelehnt worden waren, „zurückzuführen“.  Aber wie sicher ist ein Land, in dem 2016 laut Vereinten Nationen über  11.000 Zivilisten getötet oder verletzt wurden, ein Drittel davon Kinder? Folgerichtig
schreibt denn auch das Auswärtige Amt: „Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend  gewarnt.“
Für die Betroffenen ist ihre Abschiebung also eine Reise „zurück ins Land der Traumata“, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ im Februar 2017 schrieb.  Die Veranstalter wollen die Situation mit zwei Experten analysieren und diskutieren, nach Hintergründen und Konsequenzen fragen. Damit eröffnen sie auch eine Veranstaltungsreihe, die sich einmal monatlich kritisch, aufklärend, diskursiv mit zentralen Menschenrechtsthemen auseinandersetzt.

Zu den Referenten:
Marc Thörner war von 1995 bis 2007 Auslandsreporter für die ARD und ist aktuell als freier Journalist mit Arbeitsschwerpunkten Maghreb, Golfstaaten, Irak, Pakistan und Afghanistan tätig. Buchveröffentlichungen: „Der falsche Bart. Reportagen aus dem Krieg gegen den Terror“, „Afghanistan-Code. Reportagen über Krieg, Fundamentalismus und Demokratie“ und „Ein sanfter Putsch. Wie Militärs Politik machen“. 2009 erhielt Marc Thörner den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.
Wolfgang Grenz war von 1979 bis 2011 hauptamtlich für Amnesty International Deutschland für Asylrechtsfragen zuständig und zählt heute zu den renommiertesten ehrenamtlichen Experten in diesem Bereich. Die taz nannte ihn „den integersten Menschen in der deutschen Asylszenerie“. Von 2011 bis 2013 war Wolfgang Grenz als Generalsekretär von Amnesty International Deutschland tätig. Er ist Gründungsmitglied von Pro Asyl und Vorstandsmitglied der UNO-Flüchtlingshilfe.